Zum Hauptinhalt springen

Dornier Do 28

Dornier Do 28 D-2 Skyservant

Dornier Do 28 A
Do 28 A im Dornier-Museum
Typ:Leichtes STOL-Mehrzweckflugzeug
 
Entwurfsland: BR Deutschland
 
Hersteller:Dornier-Werke GmbH
 
Erstflug:29. April 1959 (Do 28 A/B)
23. Februar 1966 (Do 28D)
 
Stückzahl:121

Dornier Do 28 D
Dornier Do-28D-2 Skyservant
Typ:Leichtes STOL-Mehrzweckflugzeug (Short Take-Off and Landing)
 
Entwurfsland: BR Deutschland
 
Hersteller:Dornier-Werke GmbH
 
Erstflug:23. Februar 1966
 
Stückzahl:150

Mit Dornier Do 28 wurden zwei unterschiedliche zweimotorige STOL-Mehrzweckflugzeuge des deutschen Herstellers Dornier bezeichnet. Sie wurden vorwiegend militärisch bei der deutschen Bundeswehr und in anderen Streitkräften verwendet. Es wurden die Baumuster Do 28 A/B (1959) und die Do 28 D Skyservant (1966) hergestellt.

Dornier Do 28 A/B

Aus der einmotorigen Do 27 wurde Ende der 1950er-Jahre die zweimotorige Variante Do 28 entwickelt. Bei der als freitragender Hochdecker ausgelegten Do 28 wurden die Tragflächen und die Auftriebhilfen der Do 27 zusammen mit dem hinteren Rumpfteil der Kabine für sechs Personen sowie die Steuerflächen übernommen. Die beiden Lycoming-Motoren sowie die beiden Federbeine des stromlinienverkleideten Hauptfahrwerkes wurden an einem Unterflügel angebracht. Wie schon die Do 27 zeichnete sich die Do 28 durch eine hohe Reisegeschwindigkeit, ausgezeichnete Langsamflugeigenschaften, sowie sehr kurze Start- und Landestrecken von unbefestigten Plätzen aus. Der Erstflug der Do 28 A mit zwei 255 PS leistenden Lycoming-Motoren Typ 0-540 und Zweiblatt-Luftschrauben fand am 20. März 1960 in Oberpfaffenhofen statt.

Die Do 28 B besaß zwei 290 PS leistende Lycoming-Motoren des Typs IO-540 und Dreiblatt-Verstellluftschrauben.

Mit der Bezeichnung Do 28 C war noch eine achtsitzige Ausführung mit zwei je 530 WPS starken Propellerturbinen in Entwicklung, die jedoch nicht realisiert wurde.

Insgesamt wurden 120 Maschinen des Types Do 28 A/B gebaut, von denen noch heute Muster in Afrika und Südamerika im Einsatz sind.

KenngrößeDaten
Länge9,2/9 m
Flügelspannweite13,8 m
Höhe2,8 m
Antriebzwei 6-Zylinder-Kolbenmotoren Lycoming O-540/Lycoming IO-540 mit 255/290 PS
Höchstgeschwindigkeit280/302 km/h
Normale Reichweite1115/1780 km
Besatzung/Passagier Sitzplätze2+4
Dienstgipfelhöhe5900/6300 m
Gesamtgewicht2450/2670 kg

Dornier Do 28 D Skyservant

Obwohl die Bezeichnung Do 28 D dies vermuten lässt, handelt es sich nicht um eine Variante der ersten Do-28-Reihe. Das Flugzeug hat mit den Do 28 A und Do 28 B nur in etwa die äußere Form und die Tragflächenbauweise gemeinsam. Es wurde mit rechteckigen Querschnitten von Rumpf und Motorengondeln völlig neu konstruiert. Ziel war, ein möglichst einfach aufgebautes robustes, leicht zu beladendes und zu reparierendes Flugzeug für den Einsatz unter erschwerten Bedingungen zu schaffen. 121 Dornier Do 28 D-2 Skyservant wurden zwischen 1971 und 1974 in Oberpfaffenhofen für die Bundeswehr gebaut und dienten bis zur Einführung der Do 228-LT (1994) überwiegend als Transport- und Verbindungsflugzeuge. 20 Maschinen dieser Reihe wurden der Marine übergeben, zehn dienten ab 1978 auch zur Seeraumüberwachung und wurden deshalb an den Tragflächen mit Behältern für zusätzlichen Kraftstoff versehen (siehe Foto). Als lästig wurde die starke Lärmentwicklung empfunden, die zunehmend unzeitgemäß war. Es gab deswegen auch noch eine Weiterentwicklung Do 128-6 mit wesentlich leiserem Turbinenantrieb. Ein Flugzeug dieses Baumusters wurde als Erprobungsträger für die Do 228 mit dem „Tragflügel Neuer Technologie“ (TNT) ausgerüstet.

Zwischen der Indienststellung, der Ausmusterung und dem Verkauf der meisten Maschinen kam es in den 20 Jahren nur zu drei Unfällen, zwei Maschinen der Luftwaffe und eine der Marine gingen dabei verloren.

Das Flugzeugmuster wurde in 30 Ländern geflogen und fliegt teilweise dort noch heute. Mehr als 150 Stück wurden gebaut.

Die Besatzung bestand aus zwei Piloten, es konnten bis zu zwölf Passagiere mitgenommen werden.

Im Bundeswehrjargon wurde die Do 28 etwas despektierlich als „Bauernadler“ bezeichnet, war aber als zuverlässiges „Arbeitspferd“ sehr beliebt. Die Türkei erhielt neben Transportversionen auch zwei speziell ausgerüstete SIGINT-Flugzeuge mit Codenamen Anadolou.

Derzeit befinden sich mit deutscher Zulassung nur noch die beiden Do-28-D2-Exemplare der RK Flugdienst in flugfähigem Originalzustand und werden vom Flugplatz Uetersen im Westen Hamburgs aus regelmäßig für die Reservistenarbeit betrieben. Die als D-ICDY (ex 58+89) zugelassene Maschine der RK Flugdienst versah ihren Dienst bis in die 1990er-Jahre als Hörsaalversion zur Ausbildung in praktischer Flugnavigation. Die zweite Skyservant D-IRES (ex 59+11) diente zuletzt als Transport- und Verbindungsflugzeug beim Marinefliegergeschwader 5 in Kiel Holtenau.

Dornier Do 28 D-2 OU Skyservant „Öl-Do“

Die hier auf den Fotos weiß abgebildete Dornier Do 28 D-2 OU Skyservant war das Ölüberwachungsflugzeug des Marinefliegergeschwaders 5. Es wurden 1984 und 1985 mit Mitteln des Bundesverkehrsministeriums zwei Maschinen (59+19, 59+25) umgerüstet, um in der Nord- und Ostsee Umweltsünder aufzuspüren. Die von den Marinefliegern „Öl-Do“ genannten Maschinen unterscheiden sich vom normalen Baumuster durch eine in der Rumpfmitte angebrachte längliche Seitensichtradar-(SLAR)-Antenne und das schwarze Radom unter dem Cockpit. 1991 flogen beide Dos für einige Wochen nach Beendigung des Zweiten Golfkrieges von Bahrain aus mit verschiedenen Aufträgen im Persischen Golf. Im September wurden die beiden Öl-Dos zusammen mit einer Do 228 LM (57+01) an das Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ abgegeben und am Ende des Jahres 1995 durch das Nachfolgemodell Dornier Do 228 LM ersetzt.

Von den Öl-Dos (Do 28 und Do 228) konnten in über 18.000 Flugstunden vom Beginn der Überwachungsflüge 1986 bis September 2002 2900 Meeresverschmutzungen registriert sowie 300 Verursacher identifiziert werden.

Eine dieser Maschinen (59+19) ist im Aeronauticum in Nordholz ausgestellt.

KenngrößeDaten
Länge11,41 m
Flügelspannweite15,55
Höhe3,90
Antriebzwei 6-Zylinder-Kolbenmotoren Lycoming IGSO-540-A1E mit je 380 PS
Höchstgeschwindigkeit320 km/h
Normale Reichweite2965 km
Besatzung3 Mann
Dienstgipfelhöhe7680 m
Gesamtgewicht4150 kg
Bewaffnungkeine

Dornier Do 28 G.92

Basierend auf der D-Version entwickelte der Ungar Andreas Gál 1997 eine von zwei tschechischen Turbinentriebwerken angetriebene Version, die dem Absetzen von Fallschirmspringern dienen sollte. Ziel war, ein robustes, schnell steigendes und optimal auf die Bedürfnisse des Absetzbetriebes ausgerichtetes Flugzeug zu bauen. Hierzu wurden von der slowakischen Aerotech Slovakia bei sieben ursprünglichen D-2-Maschinen die standardmäßig eingebauten Kolbenmotoren ersetzt, Modifikationen an Elektrik und Enteisungsanlage vorgenommen sowie alternative Propeller und eine Springerausstattung mit Rolltür, Windabweisern und Haltegriffen installiert. Die ungarische Luftfahrtbehörde CAA erteilte der G.92 im März 1997 die Zulassung. Eine Zulassung innerhalb der JAA-Staaten wurde 2007 beim Luftfahrt-Bundesamt beantragt. In Europa flogen 2008 drei Maschinen, alle mit ungarischem Kennzeichen, unter anderem in Soest und Wiener Neustadt. 2009 wurde die Wiener Neustädter Maschine (bis dahin HA-ACM), als erste G.92 mit deutscher Zulassung unter dem Kennzeichen D-IEDO registriert. Die in Soest stationierte Maschine (genauer Flugplatz Soest/Bad Sassendorf) ist inzwischen (Stand 08/2014) mit dem Kennzeichen D-IMOB (vorher HA-ACZ) markiert. Die Maschine mit dem Kennzeichen D-IEDO wurde im Februar 2015 an Skydive Hibaldstow, England verkauft und ist seither am Flughafen Portimão im Einsatz.

KenngrößeDaten
Länge11,41 m
Flügelspannweite15,55
Höhe3,90
Antriebzwei Turbopropmotoren Walter M 601-D2 mit je 331 kW (450 PS)
Höchstgeschwindigkeit320 km/h
Normale Reichweiteca. 700 km
Besatzung1 Pilot/15 Fallschirmspringer
Dienstgipfelhöhe4000 m im Absetzbetrieb ohne Sauerstoffversorgung
Gesamtgewicht4150 kg
Umlaufzeit auf 4000 mca. 18 Minuten (davon ca. 11 Minuten für den Steigflug)

Israelische Streitkräfte

Die israelische Luftwaffe stellte ab 1971 das Modell Do 28 B-1 in Dienst. Insgesamt wurden 12 bis 26 Stück auf dem zivilen Flugzeugmarkt beschafft. Die Flugzeuge trugen den Beinamen Agur (Kranich). Sie wurden 2001 ausgemustert, 2003 aber wieder in Dienst gestellt. Die genaue Anzahl der noch im Einsatz befindlichen Flugzeuge ist unbekannt.

Militärische Nutzer

Angola
Benin
Deutschland
- Luftwaffe
- Heeresflieger
- Marineflieger
Griechenland
Israel
Kambodscha
Kamerun
Kenia
Kroatien
Lesotho
Malawi
Marokko
Mosambik
Niger
Nigeria
Sambia
Serbien
Spanien
Türkei

Weiterführende Links:

Quelle: Wikipedia

Weiterführende Links:

Quelle: Wikipedia