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Dornier Do 27
Typ:Leichtes STOL-Mehrzweckflugzeug
Entwurfsland: BR Deutschland
Hersteller:Dornier-Werke GmbH
Erstflug:17. Oktober 1956
Indienststellung:1956
Produktionszeit:1956 bis 1965
Stückzahl:mehr als 600

Die Dornier Do 27 ist ein leichtes einmotoriges STOL-Mehrzweckflugzeug des deutschen Herstellers Dornier. Als Schulterdecker mit vier bis sechs Sitzen wurde sie vorwiegend militärisch bei der Bundeswehr und in anderen Streitkräften verwendet. Der Entwurf basierte auf der von Dornier in Spanien entwickelten Dornier Do 25.

Geschichte

Am 25. Juni 1954 hatte in Sevilla der Erstflug der ersten von zwei in Spanien gefertigten und als Prototypen dienenden Maschinen vom Typ Do 25 stattgefunden. Die erste Do 27 aus deutscher Serienfertigung flog am 17. Oktober 1956.

Danach wurden bis 1965 über 600 Do-27-Maschinen von den Dornier-Werken gefertigt. Damit war sie der erste deutsche Flugzeugentwurf, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Großserie ging. Zu den Kunden gehörten die deutsche Luftwaffe, die deutschen Marineflieger, die deutsche Heeresfliegertruppe (insgesamt 428 Stück), die schweizerische Flugwaffe (sieben Stück) und das schwedische Heer (fünf Stück). 50 Maschinen wurden von CASA in Spanien in Lizenz gebaut und dort als Casa C 127 bezeichnet. Nach der Ausmusterung durch die Bundeswehr in den 1970er- und 1980er-Jahren wurden viele Maschinen an private Nutzer abgegeben. Allein in Deutschland flogen 2004 noch mehr als 60 Maschinen. Bei der Schweizer Flugwaffe war bis 2008 noch ein Flugzeug (Immatrikulation V-601) für Fotoflüge in Verwendung.

Ab 1971 wurden 35 Stück von der Bundesrepublik Deutschland und vier weitere als Do 27Q Dror (Spatz) für die israelische Luftwaffe beschafft. Sie wurden 1981 ausgemustert.

Als robuster Schulterdecker mit starrem Fahrwerk ausgelegt, eignet sich die Do 27 besonders für den Einsatz abseits befestigter Pisten. Dazu tragen ihre Kurzstart- und Landeeigenschaften (STOL) bei. Bereits nach 250 Metern erreicht sie eine Flughöhe von 15 Metern. Aus einer Höhe von 15 Metern benötigt sie für eine Landung eine Strecke von lediglich 183 Metern.

Dank dieser Eigenschaften wurde eine der Maschinen (das erste Serienflugzeug) unter anderem in den 1950er-Jahren von Bernhard Grzimek und seinem Sohn Michael in Ostafrika eingesetzt. Michael Grzimek verunglückte am 10. Januar 1959 mit einer Do 27 tödlich, als die rechte Tragfläche mit einem Altweltgeier zusammenstieß. Das Flugzeug stürzte aus einer Höhe von 200 Metern in steiler Rechtskurve ab.

Produktion

Versiongebaute Exemplare
Do25-P11
Do25-P21
Do 273
Do 27-A1175
Do 27-A22
Do 27-A388
Do 27-A465
C12750
Do 27-B187
Do 27-B25
Do 27-B316
Do 27-H11
Do 27-H215
Do 27-J112
Do 27-K116
Do 27-K224
Do 27-Q116
Do 27-Q31
Do 27-Q433
Do 27-Q513
Do 27-Q62
Do 27-S11
Do 27-T1
Gesamt628

Ein Flugzeug ist im Dornier Museum in Friedrichshafen zu besichtigen. Ein weiteres, der oben erwähnten Originalmaschine Grzimeks farblich nachempfundenes, steht im Frankfurter Zoo. Die Überreste der Original-Maschine, mit der Michael Grzimek abgestürzt ist, wurden vom Ngorongoro-Krater geborgen und sind heute im Deutschen Technik Museum Berlin ausgestellt.

Technische Daten

KenngrößeDaten der Do 27 Q-1
Länge9,60 m
Spannweite12,00 m
Höhe2,71 m
Flügelfläche19,40 m²
Zuladung4 bis 6 Personen
Leermasse1046 kg
Startmasse1744 kg
Antriebein 6-Zylinder-Boxermotor Lycoming GO-480 B1A6 mit 270 PS (199 kW)
Höchstgeschwindigkeit248 km/h
Reisegeschwindigkeit200 km/h
Reichweite843 km

Quellenangaben

Weiterführende Links:

Quelle: Wikipedia